"Viele Akteure – ein gemeinsames Ziel"

Session von Regula Wyss, Historikerin und Ausstellungsmacherin, MMWyss

An einer Ausstellung arbeiten zahlreiche Profis aus unterschiedlichen Berufsdisziplinen mit. In der Session ging es darum, sich bewusst zu machen, was es eigentlich heisst, in dem interdisziplinären Setting eines Ausstellungsprojekts in der zur Verfügung stehenden Zeit zu einem überzeugenden Ergebnis zu kommen.

 

Es ist wichtig, dass in einem frühen Stadium geklärt wird, wer Regie führt: bleibt diese Aufgabe in der Hand der Kuratorin, übergibt man sie dem Szenografen, oder nimmt man sie in einer Co-Regie gemeinsam war? Die Regie stellt sicher, dass alle Beteiligten das gemeinsame Ziel der Ausstellung kennen.

 

Es ist nützlich sich von Zeit zu Zeit zu vergegenwärtigen, was eine Ausstellung eigentlich ist: Wie ein Film oder ein Buch ist sie ein eigenständiges Medium mit eigenen Rezeptionsbedingungen. (Während man für einen Film oder ein Buch sitzt, steht man in der Ausstellung in der Regel.)

 

Eine Ausstellung ist im doppelten Sinn eine kommunikative Leistung, einerseits zwischen dem Ausstellungsteam und dem Publikum und andererseits innerhalb des Teams während desEntstehungsprozess. Dabei ist nicht zu vergessen, dass Kommunikation erst entsteht, wenn es zu einer Verständigung zwischen Sender und Empfänger kommt. Die Beteiligten an einer Ausstellung müssen eine gemeinsame Sprache – auf der Text und der Gestaltungsebene –  finden, die von den Besuchern auch verstanden wird.

 

Verschiedene Modelle der Regie in Ausstellungen wurden diskutiert. Während in grösseren Häusern oft eine Produktionsleitung neben Kurator und Szenograf mitwirkt, geben kleinere Häuser die Regie aus Kapazitätsgründen auch an den Szenografen ab. Unter dem Zeitdruck der Realisierungsphase verschwimmen die Strukturen in der Praxis oft. Der fixe Endtermin wird von vielen Diskussionsteilnehmern als Vorteil gesehen. Er zwingt zu Entscheidungen.